Wellington Carvalho

, Social Media

Eine Lektion der Eltern für die Kinder: Finanzielle Erziehung macht man, indem man ein gutes Beispiel gibt

Wellington Carvalho

13.07.2016 | Mittwoch | 14:51 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Die wirtschaftlichen Veränderungen, die in der Welt stattfinden, bieten gute Möglichkeiten, um die Kinder zum Sparen anzuhalten, indem sie ihre Kreativität benutzen. Die Sorgfalt, mit der man die Finanzen administrieren sollte, sie ist von essentieller Bedeutung. Denn letztendlich führt dieses Verhalten zu einem Erwachsenen mit einem größeren Bewusstsein  für die eigenen Ausgaben und von daher zu einer besseren Lebensqualität.

All das, was Zuhause geschieht, wie die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander, zu den Haustieren, die Disziplin bei den Finanzen oder mit den häuslichen Aufgaben, all dies wird für gewöhnlich von den Kindern nachgeahmt. Für den Finanzcoach Brasiliens, Roberto Navarro, ist eine Bewusstmachung der Kleinen ohne das gute Vorbild von Eltern und Erziehungsberechtigten nicht möglich. „Das größte Problem hierbei ist, dass die Eltern selbst keine finanzielle Erziehung genossen haben.“ Das bedeutet, wenn der Vater eine vom Konsumdenken beherrschte Lebensauffassung hat, dann tendiert der Sohn höchstwahrscheinlich in die gleiche Richtung.

„Eine Sicht über den Intellekt hinaus“

Der Erzieher Paiva Netto, Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW), lädt uns wiederholt dazu ein, dass wir, mit einem Blick über den Intellekt hinaus, mit den Situationen in unserem persönlichen, wie auch kollektiven Leben umgehen. Das ist es, was die Pädagogik der Zuneigung und die Pädagogik des Ökumenischen Bürgers anregen, die von ihm entwickelt wurden und in allen sozialen und Erziehungs- und Bildungseinheiten der LGW angewandt werden. Deren Vorschlag ist es, dass alle Bereiche des menschlichen Wissens von ethischen Werten durchdrungen werden. In diesem Zusammenhang bedeutet mit den Schülerinnen und Schülern sowie mit deren Eltern über Geld zu reden und sie zu lehren die Finanzen gut zu verwalten, dass ihnen auch die Bedeutung dessen aufgezeigt wird, in unseren Auswahlmöglichkeiten humaner und solidarischer zu sein.

„Immer dann, wenn unser Sohn sich den Teller vollmacht und danach wird das Essen weggeschüttet, können wir sagen: ‚tu dir das nächste Mal etwas weniger auf den Teller. So viele auf der Welt leiden an Hunger.‘ Auf diese Art können wir ihm mitgeben, welche Bedeutung Geld hat und so gute Werte in seinem Leben vermitteln“, so gibt die Fachbereichsleiterin für die pädagogische Linie der LGW, Suelí Periotto, Direktorin des Bildungs- und Erziehungsinstituts José de Paiva Netto in São Paulo, Brasilien ein Beispiel.

Eine weiteres Beispiel, das wichtig ist hervorzuheben, ist das des Spielzeugs. Für die Direktorin wäre es interessant, dass, immer dann, wenn ein neues Spielzeug ins Haus kommt, die Familie vorschlagen würde: ‚Jetzt such dir eins aus, das wir jemand anderem abgeben können.‘ Oder auch: ‚Es ist Weihnachten und du hast vier neue Spielzeuge geschenkt bekommen. Du wirst jetzt vier von den alten aussuchen, die wir dann jemandem geben können. (…) Es wäre auch gut, wenn es das Kind selbst ist, das die Spende dann übergibt. Dies ist eine Form des sich von etwas Loslösens.“ Es ist grundlegend wichtig, dass wir es im Alltag den Kindern klarmachen, wie vieles von all dem, was wir konsumieren auf das Leben der anderen Menschen Einfluss haben kann. Stellen Sie öfters den Kindern und sich selbst die folgende Frage: „Brauchen wir denn dieses Produkt wirklich?“

Vivian R. Ferreira
Schülerinnen und Schüler der LGW simulieren bei einer Aktivität im Spielzimmer den Einkauf von Früchten auf dem Wochenmarkt. Dabei lernen sie, wie man auf bewusste und nachhaltige Weise mit Geld umgeht.

Hinsichtlich dieses Themas bestätigt Paiva Netto: Die Wirtschaft muss unter dem allerhöchsten Aspekt der Solidarität gesehen und gelebt werden, die allen den Zugang zu Produktionsgütern ermöglicht: die Wirtschaft ist die, im weitesten Sinne, am meisten spirituelle der Wissenschaften (oder der Kunst).“ Von daher hilft die Anwendung dieser guten Werte im Alltag, Unmittelbarkeit und ungebremsten Konsum abzuschwächen, die heutzutage Kinder und Jugendliche beeinträchtigen.

Ratschläge an Eltern und Erziehungsberechtigte

An die Eltern gerichtet, warnt der Coach Roberto Navarro noch dazu, dass die finanzielle Erziehung sich nicht auf das Einkommen oder die Gesamtheit der Ausgaben beschränken, sondern gleichfalls den emotionalen Aspekt mit einschließen sollte. Wenn die Emotionen sich nicht im Gleichgewicht befinden, dann wird auch die eigene Tasche beeinträchtigt. Einen weiteren Faktor stellt das Fehlen von Planung dar. Um beim Geld den größten Nutzen zu erzielen, schlägt er vor die Ausgaben in vier verschiedene Kategorien zu unterteilen. Auf diese Weise wird es einfacher zu wissen welche Ausgaben man streichen sollte und welche halten. Sehen Sie hier Beispiele in den jeweiligen Kategorien:

- Feste verbindliche Ausgaben: Die Miete (man braucht eine Wohnung um überleben zu können).
- Variable Ausgaben: Stromrechnung (sie ist variabel, weil es möglich ist den Verbrauch zu reduzieren).
- Feste unverbindliche Ausgaben: Fitnessakademie (obwohl eine feste monatliche Ausgabe, ist es möglich die Akademie zu wechseln und auch, wenn nötig, sie nicht mehr zu nutzen).
- Unverbindliche variable Ausgaben: Ein Restaurantbesuch (Wahl des Lokals und Häufigkeit des Besuchs können immer revidiert werden).

„Für das Budget ist es ideal die Regel 50, 20, 30 zu benutzen, d.h., 50% von dem, was man verdient sollte für die Lebenshaltung ausgegeben werden, 20% sollten für Investitionen reserviert sein; 30% für den Konsum, wie beispielsweise der Tausch gegen einen Neuwagen, Kleidung etc.“, so hebt der Finanzcoach hervor. Disziplin bei den Ausgaben zu haben, fördert die finanzielle Sicherheit zuhause und Diskussionen über das familiäre Budget durchzuführen, ist ebenfalls grundlegend wichtig.

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¹ Ökumenische Spiritualität – Dieser Wahlspruch der Legion des Guten Willens ist in all ihren soziedukativen Aktionen gegenwärtig, denn er wird verstanden als „die Wiege der allergroßzügigsten Werte, die der Seele entwachsen, der Wohnstätte der Emotionen und der von der Intuition erleuchteten Gedanken, der Umgebung, die all das umfasst, was über das vulgäre Feld der Materie hinaus geht und von der sublimierten menschlichen Sensibilität bestimmt wird, wie der Wahrheit, der Barmherzigkeit, der Moral, von Ethik, Ehrlichkeit, von der Großzügigkeit und von der Brüderlichen Liebe.“ Auszug aus dem Buch Es ist dringend umzuerziehen!, welches die Grundlage der erzieherischen Richtlinie der LGW darstellt, und vom Erzieher Paiva Netto verfasst wurde, Autor von verschiedenen Bestsellern.

² Paiva Netto im Buch Es ist dringend umzuerziehen!, Seite 275, Taschenbuch.

Deutsch

Die Macht der sozialen Medien und die Sorge um das Exponiertsein

Wellington Carvalho

27.05.2014 | Dienstag | 15:51 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Auf Grund der Globalisierung fördert das Internet den Kontakt zwischen Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Die Sorge um eine übermäßige Exposition – wie das Posten von Fotos und Orten an denen man sich gerade aufhält – sollte konstant sein. Würden Sie denn beispielsweise auf der Straße an Jedermann Pamphlete mit ihren persönlichen Daten und Fotos von sich und Ihrer Familie verteilen? Man stelle sich vor, dass sich das Internet nicht nur über ein Stadtviertel ausbreitet, sondern über die ganze Welt. Denken wir auch daran, was wir denn nun tatsächlich verbreiten möchten?

Es gibt leider viele Berichte von Personen, die Opfer von Finanzbetrügern wurden, nachdem sie persönliche Informationen verbreiteten und so zu Zielen krimineller Handlungen wurden. „Was wir nun tun müssen, ist unser Verhalten im Internet ändern und die Vorstellung begraben, dass es sich beim Internet um einen gesetzlosen Raum handele und dass das Internet anonym sei. (…) Die Gesetze die außerhalb des Internets Gültigkeit haben, die gelten auch im Internet und das ist es was die Leute vor Augen haben müssen“, bestätigt der Psychologe und Direktor für Prävention und Kundendienst der Firma SaferNet Brasilien, Rodrigo Nejm auf dem 7. Internationalen Kongress für Erziehung, der Legion des Guten Willens (LGW), der im Jahre 2009*1 stattfand.

Unter den verschiedenen Beispielen, die er in seinem Vortrag ansprach, richtete Rodrigo Nejm das Augenmerk auf Pädophilie, Cyberverbrechen, Online-Verführung, Cyberbullying und vieles andere, was sich im öffentlichen Raum ausbreitet und zu Missbrauch führt, welcher der Strafe des Gesetzes unterliegt. Aus diesem Grunde hob er bei dieser Gelegenheit die Bedeutung hervor, das weltweite Netzwerk der Computer zur Verbreitung von für die Gesellschaft nützlicher Informationen zu gebrauchen. „Man kann einfach nicht wissen wer sich auf der anderen Seite des E-Mails oder eines Chat-Rooms verbirgt. Persönliche Fotos sollten nicht unbeschränkt auf der Straße verbreitet werden, das Gleiche gilt auch für das Internet. Man muss sich schon genau überlegen welche Informationen man ins Internet stellt. Anschrift, Telefonnummer und Nachname sind alles Dinge, die man nicht veröffentlichen sollte, denn dies, beispielsweise, erlaubt es einer jeden Person auf der Welt meine Adresse zu finden“, so warnte der Vortragende.

Vivian R. Ferreira

Zum Thema Sicherheit im Internet möchten wir noch gerne auf folgende Tipps hinweisen: 

- Seien Sie höflich. Respekt sollte überall und mit jedem die Grundlage sein, selbst bei denen die wir nicht persönlich kennen.
- Vermeiden Sie es Passwörter und logins auf dem Computer zu gespeichert zu belassen, um den Diebstahl nicht zu vereinfachen.
- Vorsicht beim Download von Archiven: sie können Viren, unzulässige oder illegale Inhalte enthalten. Ein Antivirenprogramm und Filter können helfen sich davor zu schützen.
- Lassen Sie es niemals zu, dass man auf ihren Computer Programme installiert oder herunterlädt, von denen Sie nicht genau wissen was diese sind oder woher sie stammen
- Wählen Sie Provider und Dienste, die Sicherheitsfunktionen anbieten und die ethisch und mit Verantwortung handeln.

Das Gute Online kommunizieren
Es gibt auch viele Menschen, die über die sozialen Medien das Gute fördern und so neue Freunde und Gruppen finden, die bereit sind professionelle Erfahrungen, solidarische Haltungen und Wissen zum Wohle der Weiterentwicklung ihrer Gemeinschaften auszutauschen. In einem Interview mit dem Programm Solidarische Gesellschaft*2 des Senders Guter Wille TV (Kanal 20, Sky), erläutert die brasilianische Mastergradinhaberin und Spezialistin für Internetrecht, Dr. Juliana Abrusio: „Wir sollten keine pessimistische oder gar tragische Sichtweise vom Internet haben, selbst wenn es Risiken birgt. Von seinen Anfängen an hat es uns doch einigen Nutzen hinsichtlich der Erziehung und Bürgerschaft und auch für eine Annäherung der Menschen untereinander gegeben. Von daher kann es also unter verschiedenen positiven Gesichtspunkten genutzt werden. Es reicht, wenn unsere Absichten gut sind.“

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Die sozialen Netzwerke haben sich außerdem zu wichtigen Werkzeugen bei der Übermittlung von Wissen, Kultur und sogar von Solidarität entwickelt. Mit ihnen können wir Gedanken, Worte des Friedens und des Trostes verbreiten und Werte multiplizieren, die gut für die Menschen sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist das der jungen Luana Santos, die für das Portal des Guten Willens ihre Haltung zum Internet kommentiert: „Normalerweise nutze ich mein Facebook Konto ungefähr vier Mal am Tag. Ich versuche immer Dinge zu posten, wie Worte des Friedens oder der Reflexion, Gedanken die das Selbstvertrauen stärken und gute Laune schaffen, abgesehen davon auf kulturelle Veranstaltungen hinzuweisen. Außerdem stelle ich Fotos von schönen Orten, die ich bereits gesehen habe, als Empfehlungen für Ausflüge, ins Netz.“

In seinem Buch Lebensweisheiten, hebt der Schriftsteller und Erzieher Paiva Netto hervor: „Technologie überwindet Barrieren. Es ist aber fundamental wichtig, dass die Solidarität sich vor ihr entwickelt, so dass sie unsere Wege erleuchten kann.“

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*1 In der Zeit vom 29. und 30. Juni und am 1. Juli, 2009 fand in São Paulo, Brasilien der 7. Internationale Kongress für Erziehung der LGW statt. Die Veranstaltung wurde von Erziehern und Fachleuten auf den Gebieten der Erziehung, von Vertretern der Regierung und der Zivilgesellschaft besucht, die das Thema „Erziehen: Ein Blick hinter den Intellekt“ diskutierten und mit Ideen und guten Praktiken dazu beitrugen, wie man eine gute Erziehung mit Qualität schaffen kann.
*2 Das Programm Solidarische Gesellschaft wird von Montag bis Freitag um 3Uhr30, 18Uhr30 und um 22Uhr30, an Sonntagen um 7Uhr30 und 22 Uhr (brasilianischer Zeit) übertragen. Sie können auch Online über das Portal des Guten Willens, www.boavontade.com/de mit dabei sein.

Übersetzung: Thomas Hempfing
Revision: Mônica Moraes

Deutsch

Gesundheit und Umwelt

Wellington Carvalho

15.05.2014 | Donnerstag | 11:19 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass einer von acht Todesfällen auf die Einwirkung von Luftverschmutzung zurückzuführen ist. Die Zahlen bestätigen, dass die schlechte Qualität der Luft an erster Stelle bei den Risiken für die Gesundheit steht. Herzkrankheiten, Schlaganfälle und eine chronische Verstopfung der Lunge sind die hauptsächlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung.

+ Lesen Sie den Artikel des Schriftstellers Paiva Netto, „Vorsicht, wir atmen den Tod ein!“

Im Jahre 2012 starben um die 7 Millionen Menschen an den Auswirkungen der Luftverschmutzung, doppelt so viele wie in vorhergehenden Schätzungen. Der WHO zufolge, ist dies die umweltbedingte Hauptursache für Gesundheitsrisiken. Die Studie offenbart einen engen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und den Erkrankungen der Atemwege, des Herzens, bei Schlaganfällen und Krebs. Diese neue Schätzung begründet sich auf einer besseren Kenntnis über die Exposition des Menschen gegenüber der Atemluft und den weiterentwickelten Technologien diese Daten zu erfassen, einschließlich des Gebrauchs von Satelliten. Diese Verbesserungen erlauben es den Wissenschaftlern die Gesundheitsrisiken in einem geografisch umfassenderem Spektrum zu analysieren.


„Die Risiken bei der Luftverschmutzung sind heutzutage größer, als man es früher dachte, insbesondere hinsichtlich der Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen und bei einem Schlaganfall (Apoplex)“, so erläuterte Maria Neira, Leiterin der Abteilung der WHO für Öffentliche Gesundheit, Umwelt und soziale Faktoren für Gesundheit.

Regional gesehen, wurden in den Regionen Südostasiens und des Westpazifiks eine höhere Anzahl an Todesfällen, mit insgesamt 3,3 Millionen Toten registriert, die in Verbindung mit interner Luftverschmutzung stehen – wie beispielsweise in Häusern mit einem Holzofen – sowie bei 2,6 Millionen Todesfällen, die in Zusammenhang mit der äußeren Luftverschmutzung stehen.

„Arme Frauen und Kinder zahlen hierbei einen erhöhten Preis für die Verschmutzung der internen Atemluft, denn sie bleiben die meiste Zeit zuhause und atmen den Ruß von Holz- und Kohleöfen ein“, so erklärt die stellvertretende Leiterin der WHO für die Gesundheit von Familie, Frauen und Kindern, Flavia Bustreo.

Um sich um deren geschwächter Gesundheit zu kümmern, verordnet der Arzt und Koordinator des Labors für Atmosphärische Verschmutzung der Universität São Paulo (USP), Paulo Saldiva, Investitionen bei urbaner Planung, dem öffentlichen Verkehr und bei sanitären Einrichtungen zu tätigen und fordert von den Behörden integrierte Aktionen bei Ministerien und Verwaltung. „Es müsste noch so etwas wie die Gesellschaft zum Schutz des Menschen gegründet werden. Dieser Mensch, der in den ärmeren Vierteln in den Außenbezirken lebt, der früh aufstehen muss um zur Arbeit zu kommen, der sich in unzulänglichen öffentlichen Verkehrsmitteln gegenseitig auf die Füße tritt, der an den Konsequenzen von Hitzewellen und trockener Luft zu leiden hat, oder der, wenn es regnet, sich in die Fluten stürzen muss um seine Habe zu retten und sich dabei einer übergroßen Dosis an Schadstoffen aussetzt“, so warnt er.

Die WHO hebt hervor, dass die Reduktion atmosphärischer Verschmutzung Millionen Leben retten kann. „Nur wenige Risikofaktoren besitzen heute einen größeren Einfluss auf die weltweite Gesundheit, als die Luftverschmutzung. Indizien weisen uns darauf hin, dass eine konzertierte Aktion nötig ist, um die Luft, die wir atmen, zu säubern“, so unterstreicht Frau Maria Neira.

Für Dr. Paulo Saldiva ist es möglich, ausgehend von der Erhebung der dem Allgemeinwohl zugehörigen Fragen, sich diejenige Art von Stadt vorzustellen, die sich alle wünschen. „Hierbei spreche ich nicht allein über die Ästhetik; wir reagieren auf unsere Umgebung… wenn diese gut ist, so haben wir eine bessere Reaktion. Dies hat mit Ethik, der menschlichen Würde und der Förderung von Gesundheit zu tun.“

Gute Initiativen für den Transport

Na capital alemã, para cada mil habitantes há 720 bicicletas e apenas 320 carros. Todos os anos são investidos 5,5 milhões de euros na segurança das ciclovias.


In London (Großbritannien) und New Delhi (Indien) erhobene Zahlen zeigen eine Reduzierung von mangelnder Bewegung und der lokalen Konzentration von Umweltverschmutzung, ausgehend von Maßnahmen der Stimulierung  aktiver Mobilität, wie beispielsweise dem Fahrradfahren und Spazierengehen, sowie des Gebrauchs von Motoren mit einem niedrigeren CO²  Ausstoß (Woodcock, 2009) auf. Im Fall der britischen Hauptstadt wird die Reduzierung bei Herzkranzgefäßkrankheiten und Durchblutungsstörungen des Gehirns auf 10% bis 20% geschätzt, der von Brustkrebs auf 12% bis 13%, bei Demenz um 8%, sowie bei Depressionen um 5%. In der indischen Hauptstadt zeigen diese Projektionen eine Verminderung bei Herzkrankheiten und zerebrovaskulären Erkrankungen zwischen 11% und 25%, sowie 6% und 17% bei den Ausgaben für Diabetes auf.

(Quelle: „Empfehlungsbrief für Gesundheit, São Paulo, C40 2011.“)

Übersetzung: Thomas Hempfing

Deutsch

Infografik: Zahlen zeigen weltweites Panorama zur Situation des Wassers

Wellington Carvalho

15.05.2014 | Donnerstag | 9:57 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Vivian R. Ferreira


Wasser ist eine der natürlichen Ressourcen, die das Leben auf dem Planeten erst möglich machen. Aus diesem Grunde muss die Gesellschaft tagtäglich ihr Augenmerk auf die Nutzung dieser Ressource richten, denn die Statistiken verlangen nach dringender Aufmerksamkeit. Zu diesem Thema, führte die Equipe des Portals des Guten Willens ein Gespräch mit Dr. Paulo Lopes Varella Neto, 57, Wasserbaugeologe und Vorsitzender des Weltwasserrats (WWC).

Dem Planet steht viel Wasser zur Verfügung: 1,4 Milliarden km³, nach Zahlen der Organisation der Vereinten Nationen (UNO). Allerdings, wenn man bedenkt, dass „70% der Erde von Salzwasser bedeckt sind, (…) so müssen wir das Nass für den menschlichen Konsum garantieren, für die Produktion von Nahrung, für Energie, für die Schifffahrt, usw. Dies ist die große Herausforderung vor der wir uns gestellt sehen“, erläutert Dr. Varella in diesem Exklusivinterview. Und dies ist so, wie er sagt, „weil Verstädterung und Umweltverschmutzung, die Hand in Hand miteinander gehen, es bewirken, dass man gezwungen ist Wasser von immer weiter her, und zu einem höheren Preis zu beschaffen. Wir sind heute 7 Milliarden Menschen auf der Welt und werden im Jahre 20150, 9 Milliarden sein. Von daher wird die Situation wohl komplizierter werden: wir werden bis dahin 50% mehr von dieser Ressource benötigen.“

+ Der Journalist Paiva Netto schreibt dazu: „Zum Weltwassertag“

Die UNO weist darauf hin, dass ungefähr 1 Milliarde Menschen nur ungenügenden Zugang zu Wasserressourcen besitzen, um deren tägliche Notwendigkeiten, für Konsum und Hygiene, zu erfüllen – um würdig leben zu können, benötigt eine Person täglich 110 Liter Wasser. „Leider verlieren wir alle 20 Sekunden ein Kind aufgrund wasserbezogener Krankheiten“,  so warnt Varella. Auch macht die Organisation Projektionen, dass im Jahre 2025, 1,8 Milliarden Menschen an absolutem Wassermangel leiden werden. Aus diesem Grunde darf nicht abgewartet werden, dass erst eine mögliche weltweite Krise entstünde, welche die Verhaltensmuster des Konsums verändern würde.

 

 

envolverde.com

„[Unsere Aktionen] bewirken dies bereits heute. Es gibt in der Tat schwerwiegende Probleme. Mit Wasser muss unbedingt sparsam umgegangen werden und es darf nur innerhalb akzeptabler Strukturen genutzt werden. (…) wenn wir uns darüber im Klaren sind, dann kann sich alles zu einem Besseren wenden. Wir müssen uns in diesem Prozess, von Beobachtern, hin zu Akteuren wandeln. Es wird daran liegen, wie wir den Müll behandeln, wie wir uns reinigen, wie wir das Auto waschen und vieles andere mehr, so dass wir auch wirklich unseren Beitrag leisten können“, so warnt der brasilianische Wasserbaugeologe.


Der Tempel des Guten Willens und die Propagierung des Lebens
Hierbei sollte noch der Beitrag des Tempels des Guten Willens (TGW), der Pyramide der Gesegneten Seelen und der Erleuchteten Geister hinsichtlich des Wassers hervorgehoben werden. In der brasilianischen Hauptstadt gelegen, ließ der Gründer des TGW, José de Paiva Netto, folgende bewusstseinsfördernde Botschaft dort anbringen: „Wasser heißt Leben, ohne Wasser ist jede Form des Lebens unmöglich. Wasser zu verschmutzen, heißt ein Verbrechen gegen die Menschheit zu begehen.“
 
Clayton Ferreira
A Fonte Sagrada do TBV é um local muito prestigiado pelos visitantes. O local é uma exaltação à Natureza e à água. Ao centro, encontra-se uma escultura francesa do século 18, feita em bronze, que representa Jesus, o Cristo Ecumênico, abençoando os que ali passam.


Als ein häufiger Besucher des Friedenstempels ist es Dr. Paulo Lopes Varella ein dringendes Anliegen, in seinem Interview hervorzuheben, dass: „Der gesamte Komplex äußerst angenehm und einladend ist. Ich gehe oft hin, gehe durch die Spirale, höre ein wenig den erhöhten Melodien zu und genieße die Umgebung. Ich bin Spiritualist und glaube, dass wir alle das Recht und die Möglichkeit haben sollten, andere Glaubensrichtungen zu praktizieren. Ich glaube in der Tat an eine Höhere Spiritualität. Was aber wirklich zählt, das ist die Liebe zu den Kreaturen.“

Übersetzung: Thomas Hempfing

 

 

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